Archiv der Kategorie: Diverse

Diverse Texte, Flugblätter, Aufrufe, etc.

Das Blutbad und seine Welt

„Sprache enthüllt. Es kommt vor, dass man die Wahrheit hinter einem Strom von Wörtern verschleiern will. Aber Sprache lügt nicht. Es kommt vor, dass man die Wahrheit sagen will. Aber Sprache ist wahrer als derjenige der sie spricht. Gegen die Wahrheit der Sprache gibt es kein Mittel… Philologen und Dichter kennen die Natur der Sprache. Aber sie könne nicht verhindern, dass die Sprache die Wahrheit spricht.“

Victor Klemperer

Es wurde schon öfter gesagt, dass das erste Opfer des Krieges die Bedeutung der Wörter ist. In Kriegszeiten wird jedes Wort zu Propaganda, hinter jedem Wort versteckt sich ein bestimmter Aufruf und eine gewünschte Wirkung, jede sogenannte Überlegung versucht das kritische Denkvermögen des Menschen auszuschalten. Aber, wie jener deutsche Philosoph sagte, der sich ab 1933 dem Studium des Nazi-Neusprech widmete: Sprache lügt nicht, sie drückt eine Wahrheit aus, sie drückt bei aller Manipulation, aller Deformation, aller Instrumentalisierung die wirkliche Essenz der Herrschaft aus.

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Über den kommenden Prozess gegen Anarchisten und Antiautoritäre in Belgien

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Wenn Kämpfen für die Freiheit ein Verbrechen ist, dann ist die Unschuld wirklich das schlimmste, was einem passieren kann.

Ende 2008, während sich zerstreute Feindseligkeiten durch die Revolte in Griechenland entfesseln, nachdem Alexis dort durch die Polizei ermordet wurde, eröffnet das Federaal Parket (Bundesstaatsanwaltschaft) Ermittlungen gegen Anarchisten und Antiautoritäre in Belgien. Im Jahr 2010, während sich der Kampf gegen den Bau eines neuen Abschiebegefängnisses in Steenokkerzeel sich seinen Weg bahnt, wird auf Basis einer Liste von Aktionen, welche die Polizei der „anarchistischen Bewegung“ zuschreiben, eine Untersuchungsrichterin, Isabelle Panou, berufen. Die Ermittlung fällt ab diesem Zeitpunkt unter Antiterrorismus. Im Mai und danach im September 2013 finden rund zehn Hausdurchsuchungen im Rahmen dieser Ermittlungen statt, worunter auch in der anarchistischen Bibliothek Acrata in Brüssel. Erst zu diesem Zeitpunkt wird zum ersten Mal etwas von den laufenden Anti-Terrorismus Ermittlungen vernommen. Aus den Akten wird sich herausstellen, dass nicht nur die Gerechtelijke Federale Politie (Bundesgerichtspolizei) dabei eingebunden ist, sondern auch die Staatsveiligheid (Staatssicherheit), der Militaire Inlichtingendienst (militärischer Nachrichtendienst) und verschiedene antiterroristische Abteilungen anderer europäischer Länder. Im Jahr 2014 wird das Dossier geschlossen und zwölf Anarchisten und Antiautoritäre werden jetzt an die Raadkamer (Beschlusskammer des Gerichts) überwiesen.

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Neue Realitäten, alte Verlangen

Die folgenden Zeilen müßen als einfache Vorschläge zur Diskussion gelesen werden. Sie sollen kurz zusammengefasste Analysen einiger, sich verändernder Realitäten sein, im Zusammenhang mit dem Kontext, in dem gewisse Arten von spezifischer anarchistischer Intervention konzipiert wurden. Sie sollen ein bloßer Versuch sein, einige Fragen in den richtigen Worten zu stellen, um sie anschließend zu vertiefen. Wir sind uns der Tatsache bewusst, dass die Analysen, die hier dargelegt sind, viel zu allgemein und oberflächlich sind, in Hinsicht auf die Vertiefung, die einige Punkte erfordern würden, doch anders kann es nicht sein, da es sich um einen kurzen Beitrag zur Diskussion handelt, und da sie nur als skizzenhafter Ausgangspunkt dienen sollen.

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Überhaupt keine Demokratie

Angesichts des erstickenden Gewichts der Staatlichkeit, die alle gesellschaftlichen Beziehungen gestaltet, existieren heute zweifellos keine direkt und horizontal ausgerichteten Denk- und Handlungsweisen unter Individuen, ebensowenig wie menschliche Beziehungen, die sich frei nennen können. Der mediatisierte Bezug der Menschen zueinander verläuft durch Kontrollinstitutionen, die das soziale Leben in den Käfig der Norm, der Verpflichtung und zu befolgender linearer Abläufe zwängen, in dem der Akt des Delegierens zur einzigen auszuführenden Funktion wurde, wenn man fortbestehen will.
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Wir sind die 1%

Wir haben euch gesehen. Wir haben euch gehört. Heutzutage seid ihr überall. Wir wissen wer ihr seid. Die 99%, die gegen die Exzesse des Kapitalismus und die Missbräuche des Staates protestieren. Ihr seid die 99%, die Wahlreformen, soziale Alternativen, ökonomische Subventionen und politische Maßnahmen fordern. Ihr seid die 99%, die Angst haben ihre Zukunft zu verlieren, nicht länger im Stande zu sein zu leben, wie ihr es bis jetzt getan habt: einen Job, ein Gehalt, eine Hypothek, eine Pension. Im schlechtesten Fall überleben und im besten Fall eine Karriere. Das fordert ihr. Ihr wollt die “Krise” nicht bezahlen, ihr wollt, dass alles wieder so wird wie es früher war. Ihr traut euch nicht jene Bildschirme auszuschalten, die Tag um Tag jede Bedeutung und Emotion anfressen und das Leben zur Traurigkeit des bloßen Überlebens verurteilen. Und das ist alles was ihr von den Regierungen und Banken fordert. Weil dies eure Demokratie ist: jene, die regiert werden sollten sich nicht für die Macht interessieren, sondern für das Allgemeinwohl, während die Banker sich nicht für den Profit interessieren sollten, sondern für das Glück der Menschen. So wie in den Märchen,so wie in den Filmen. Wir sind die 1% weiterlesen

Im Käfig der Dogmen…

Es war nicht nur die soziale Befriedung die unsere revolutionäre Vorstellungen während all der Jahre in eine Zwangsjacke drängte. Es war nicht nur die Welt der Macht und des Geldes, die unsere wildesten und eigensinnigsten Träume erstickte und eintauschte für Ware die unmittelbar zu konsumieren ist. Es war auch nicht nur das grosse Gesprächscafé der demokratischen Meinungen, das unsere Ideen daran hinderte zu wachsen und sich auszubreiten. Genauso war es auch bei weitem nicht nur die allgemeine Verschiebung nach Rechts, die uns das Schweigen auferlegte und uns dazu zwang, unsere tiefsten Verlangen, Gedanken und Wörter hinunter zu schlucken.

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Krieg, Katastrophe, Demokratie, Gefängnis – Wir wollen die Revolution

„In einer Zeit in der die Worte anscheinend ihre Bedeutung  verlieren, wo die Sprache der Macht versucht all unsere Debatten zu penetrieren, denken wir, ist es sogar noch unumgänglicher, eine klare Sprache zu sprechen. Lasst uns aufhören, wie die Papageien nachzuplappern, das was die Zeitungen schreiben, das was das Fernsehen uns zeigt, das was die Mächtigen uns weis machen wollen. Die Frage ist nicht zu jedem Preis im Konsens zu sein, noch alle zu konvertieren, sondern es geht darum mit unseren Mündern zu sprechen, sowie mit unseren Worten und aus unseren Schmerzen und mit unseren Hoffnungen.“

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[Flugblatt] Wer von uns steht überhaupt noch aufrecht?

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Wohin mit der Verweiflung, die aus der Erkenntnis stammt, mit dem Komfort eines Luxus-Abteils des Orient Expresses auf eine Mauer zuzurasen?

Ein Zug der beständig beschleunigt.

Eine Verzweiflung, die mit jeder überlegung intensiver wird. Eine Verzweiflung, die nur einen Ausweg haben kann. Gefährten, Kameraden und vielleicht am wichtigsten Freunde zu finden, Verbündete, die die Dringlichkeit zur Handlung auch sehen können.

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[Poster] Wir sind keine Sklaven wir sind Dynamit

WIR SIND KEINE SKLAVEN, WIR SIND DYNAMIT

Es sind alte Angelegenheiten, aus dem letzten Jahrhundert. Das Elend schien im Westen durch den Fortschritt verbannt, doch lässt es nun erneut seine Klauen ausfahren. Zwar springen Bankiers noch nicht aus den Fenstern, die Strassen jedoch füllen sich mit Armen. Fabriken und Betriebe schliessen ihre Tore. Millionen von Menschen verfügen nicht mehr über die Mittel um der Zukunft entgegen zu treten. Es wurde ihnen versprochen, dass ein auf den Knien verbrachtes Leben, zwischen einer Arbeit zum Vorteil eines Chefs und dem Gehorsam gegenüber dem Willen der Autorität, ein zumindest ruhiges Überleben garantieren würde. Inzwischen ist es für einen jeden deutlich, dass dies eine Lüge war.

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