[Zeitschrift] Alles Geht Weiter

Anarchistische Notizen zur Verwilderung des Menschen im Zeitalter der Zerstörung des Lebens

Erster Teil: Rowdies (Februar 2011)

„Dies Heft ist ein kleiner Beitrag zur Fortführung des Kampfes gegen
die Macht. Sowie ein Mittel zu verstehen, wo die Macht sich aufhält und
wo sie uns haben will, sodaß unsere Brandbomben nicht weit genug
entfernt von ihr, auf dem von ihr dafür erzeugten Asphalt zerbersten
und die Flammen verpuffen.“

Eine neue deutschsprachige Zeitschrift mit folgenden Artikeln:

  • Einleitung
  • Zur Verschwörung gegen die Macht
  • Die menschliche Würde
  • Das Schamgefühl unter den Revolutionären
  • Partielle Kämpfe
  • Aber Du, bist Du Antifaschist, Ja oder Nein?
  • Das schlimmste Produkt des Faschismus ist der Antifaschismus
  • Angebot und Nachfrage
  • Resignativer Fatalismus
  • Glück und Befriedung
  • Zum Sich-Bewusst-Werden der Technologie
  • Judgement Day
  • Nachsatz zur Menschlichkeit
  • Das maschinelle Philosophieren
  • Günther Anders: Die faschistische Massenhaftigkeit. Die Masse als Bollwerk gegen die Massenhaftigkeit
  • Die Flucht vor dem Nichts
  • Erstes Nachwort
  • Zweites Nachwort

Ein kurzer Auszug aus dem Editorial:

In unserem Alltag als Revolutionäre steht so einiges am Spiel. Mehr als
wir oft wahrhaben wollen. Es gilt einiges an Ideen zu erarbeiten und
diese umzusetzen. Es gilt unsere eigenen Beziehungen als etwas
wertvolles zu erkennen. Die soziale Ebene dieser Beziehungen zu hegen.
So wie wir im gleichen Moment in dem wir über Zerstörung sprechen,
auch über die Ethik sprechen müssen, die wir dabei in Betracht ziehen,
so gilt es unter uns ebenso überlegt vorzugehen. Wir können diese Ethik
auch anarchistische Ethik nennen, um aus dem Fahrwasser des
Bürgertums zu verschwinden (Die Bezeichnung Ethik ist in deren Fall
zumeist eine Lüge, da es sich fast durchwegs um Moral handelt,
bürgerliche Moral, die diese anwenden). Es wird klarer, wie sehr wir
nicht in eine stoische Einzelkämpfer Mentalität verfallen können, wo
Kameraden und Kameradinnen existieren. Im gleichen Moment ist es
wichtig der Einsamkeit furchtlos gegenüber zu stehen, wo niemand in
Sichtweite ist, um nicht aus einem sozialen Bedürfnis Allianzen zu
Menschen einzugehen, die sich  ausschließlich eine Identität
zuschreiben und damit eine Funktion für den staatlichen
Technoalbtraum einnehmen. Aber es wird dabei gleichzeitig notwendig
die eigene, menschliche Trägheit zu reflektieren. Die Trägheit, die wie
der Begriff es schon aussagt, in seinem Zustand verharren will. Also in
einer Individualität, wo wir gezwungen waren, diese anzunehmen.
Aufstand ist ein soziales Ereignis. Und nicht ein Ereignis, das von einer
Union von militanten Egoisten ausgeführt wird. So sehr es gleichzeitig
notwendig ist, immer aus diesem Egoismus heraus zu handeln, zu wissen
was das bedeutet und sich zu jeder Zeit in den Egoismus zurückziehen
zu können, wenn dies als notwendig erscheint. Also ein soziales Ereignis,
was Kommunikation benötigt, die richtigen Schritte der Intervention,
zur richtigen Zeit. Dafür ist eine Analyse unbedingt notwendig. Eine
Analyse und eine Formierung des Ich. Damit Ich zu jeder Situation weiss
warum Ich diese erschaffe, bzw. mich in diesen befinde. Das ist wichtig,
um auch gegen den Macht-Prozeß gewappnet zu sein, der innerhalb
revolutionärer Zirkel stattfindet (bzw. stattfinden kann). Das beinhaltet
auch ein Studium der eigenen Geschichte, und der Geschichte anderer
Revolutionäre.

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