Archiv der Kategorie: Pamphlets

Pamphlets, Broschüren, Faltblätter, etc.

[Pamphlet] Der Anarchismus gegen den Antifaschismus

Der Antifaschismus ist der Kampf gegen eine der verschiedenen Arten der Verwaltung des Staates und der Herrschaft. Er stellt sich an die Seite von Anti-Theokratismus, Anti-Demokratismus, Anti-Republikanismus, usw. Er ist nur ein Bestandteil vieler Anti-Autoritarismen. Wenn wir uns nun entschließen, aus einer anarchistischen Sichtweise Stift und Papier gegen den Antifaschismus in die Hand zu nehmen, dann ist dies nicht aus Liebe zum Faschismus, sondern aus Hass gegen jegliche Form der Staatsführung, gegen die Macht und seine Feinde, die sich nichts mehr wünschen, als den Staat zu übernehmen oder ihn durch eine andere Herrschaft ersetzen zu wollen.

Der Antifaschismus wurde allzu oft als Vorwand benutzt für heilige Vereinigungen und widersprüchliche, geeinte Bündnisfronten, er diente allzu oft der Ablösung des Faschismus durch eine andere Herrschaft, die Demokratie. Wenn der Antifaschismus nur ein anderer Name für die Verteidigung des Existierenden ist, so ist er bloß ein weiterer Gegner des anarchistischen Projekts.

Dies ist der Grund, warum wir hier den Anarchismus dem Antifaschismus entgegenstellen.

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Update zu „Blanqui oder der staatliche Aufstand“

Zum kürzlich hier veröffentlichten Text über den Staatsmann Louis Auguste Blanqui wurde von den Kameraden von An die Waisen des Existierenden eine andere, eigenständige, noch einmal mit dem italienischen Original überarbeitete Version veröffentlicht, die als Broschüre heruntergeladen werden kann. Diese Version enthält außerdem eine “Biografische Notiz” zu Blanqui.

Eine kurze Einleitung:

Im Jahr 2007 veröffentlichten in Frankreich einige Agenten der imaginären Partei einen Text mit dem Titel « An einen Freund » [A un ami], als Vorwort zum Buch « Auguste Blanqui, Maitenant il faut des armes », herausgegeben von La Fabrique. Es handelt sich um einen durchgehenden Lobgesang auf den autoritären Sozialisten und aufständischen Verschwörer Blanqui. Zu unserem Misslieben kursiert diese feierliche Wiederausgrabung mittlerweile auch im deutschsprachigen Raum. Übersetzt von den immer gleichen, zu Appellisten konvertierten Pro-Situationisten, zeigt sie nur allzu deutlich die Neigungen des Denkens, das die siamesischen Drillinge Tiqqun-Aufruf-Der kommende Aufstand verbindet. Hinter der metaphysischen oder emotional-poetischen Ebene, auf der die Frage der Autorität stets geschickt umgangen wird, haben diese Agenten offenbar keine Mühe damit, sich in eine Begeisterung für Blanqui zu stürzen. Blanqui, der eiserne Verfechter des revolutionären Staates, der autoritären Insurrektion, der geheimen Avantgarde, der organisatorischen Disziplin, des taktischen Opportunismus ― ach, aber wie ergreifend, kraftvoll, stilvoll, einfach und praktisch er doch war…

[Pamphlet] Blanqui oder der staatliche Aufstand

Louis Auguste Blanqui (1805-1881) hat uns höchstens einen Slogan und ein Buch hinterlassen. Ersteres, Ni Dieu, Ni Maître (Weder Gott noch Meister), wurde auch der Name einer Zeitschrift, die er im November 1880, einige Monate vor seinem Tod, gründete. Letzteres ist das faszinierende L’eternité à travers les astres, méditiations sur l’existence de mondes parallèles et le retour éternel (Die Ewigkeit durch die Sterne, Ansichten über das Bestehen von parallelen Welten und die ewige Wiederkehr). Ein Schlachtruf und ein philosophisches Werk über Astronomie: das ist alles wofür Blanqui es verdient, erinnert zu werden. Den Rest schmeißen wir mit viel Freude auf den Müllhaufen der Geschichte, von seinen anderen Zeitschriften (wie La Partie est en Danger) bis zu seiner avantgardistischen und autoritären Politik.

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[Broschüre] Brief an die anarchistische Galaxie

von ABC Berlin

Am 20. November 2011 erschienen, zirkuliert dieser Brief auch auf Italienisch, Französisch und Englisch. Er dringt in eine Debatte ein, die im deutschsprachigen Raum etwas weniger als in gewissen anderen Ländern, aber dennoch spürbar anwesend ist. Ausserdem vertieft er durch die Kritik einige Ideen bezüglich Informalität und aufständischen Perspektiven…
Der Brief als ausdruckbare Broschüre.

Brief an die anarchistische Galaxie

Ohne Einladung, dringen wir mit diesem Brief in eine Debatte ein, die nicht die unsere ist. Eine Debatte, die nie die unsere sein wird, da sie sich auf einem Terrain abspielt, das uns für die Suche nach aufständischen Perspektiven und damit einhergehenden anarchistischen Ideen und Aktivitäten unfruchtbar scheint. Aber wieso dann, könnte man sich fragen, einen solchen Brief verfassen? Weil es nichts gibt, das unsere Herzen mehr erwärmt, als die befreiende und zerstörende Revolte, als der Kampf für die Subversion des Bestehenden; weil wir uns weiterhin immer in allen Gefährten wiedererkennen werden, die, angetrieben von einem Verlangen nach Freiheit, zum Angriff auf die Strukturen und Menschen der Herrschaft übergehen; weil wir der Kraft des individuellen Willens, der Suche nach Kohärenz und dem Mut, der trotz allem das Feuer an die Lunte zu legen versucht, einen unendlich grossen Wert beimessen. Betrachtet diese Bemerkungen also nicht als einen vergeblichen Versuch, gefällig zu sein; sie sind ehrlich, ebenso wie unsere Besorgnis angesichts der willentlichen Verstümmelung des anarchistischen Kampffeldes.
Lasst uns kein Blatt vor den Mund nehmen: die zerstörerische Intervention der Anarchisten braucht es mehr denn je, und mehr denn je ist heute der Moment, unsere Kämpfe zu intensivieren, uns auf die Suche nach Möglichkeiten und Hypothesen zu machen, die die Revolte ausweiten, den Aufstand möglich machen und somit die Möglichkeit vorantreiben könnten, diese Welt umzuwälzen. Doch dieser Bedarf und dieser Antrieb entheben uns nicht der Notwendigkeit, über das Was, Wo, Wann, Wie und Wieso nachzudenken.

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[Pamphlet] Die vernebelte Spur von Os Cangaceiros durch die soziale Pampa

Leute, die revolutionäre Ansprüche erheben gelten als Träumer. Aber der Mensch ist aus dem Stoff gemacht, aus dem seine Träume sind. Wir sind Revolutionäre. Os Cangaceiros heisst: « alles ist möglich », « wir sind im Krieg », « nichts ist wahr, alles ist erlaubt ». Wir sind zahlreich, im Bezug auf die vorherrschende Atomisierung. Wir haben viele Verbündete überall auf der Welt.

Unser Programm ist sehr alt: ohne tote Zeit zu leben. Wir beabsichtigen natürlich ihm seine Publizität durch den Skandal zu sichern. Unsere Existenz selbst ist bereits ein Skandal… Im sozialen Krieg kann nichts außer Acht gelassen werden.

 « Notes éditoriales »,
Os Cangaceiros nr. 2, November 85

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[Faltblatt] Die Reisen des Prometheus

Im Bezug auf den Sozialen Krieg in Griechenland und dem Ende eines hier und dort.

Der Spiegel des Sozialen Friedens fängt an zu bersten. Die europäische sozialdemokratische Verwaltung ist am ablaufen und die aktuellen politischen Klassen bemerken das. Während in anderen Ländern die legale Basis für diesen Wechsel in den Parlamenten bereits unter relativ friedlichen Umständen gewählt wurden, nahmen die Feindseligkeiten in Griechenland eine unerwartete Tiefe. Diese Konfliktivität könnte unter das Banner der üblichen Sozialen Bewegungen gegen die Demontage des Wohlfahrtstaates gestellt werden, wäre es nicht, dass sie sich in Richtung von etwas völlig anderem bewegt. Eine Vereinbarung mit dem Staat in der Logik des alten sozialen Paktes scheint immer unwahrscheinlicher zu werden, weil keine wirtschaftliche, politische und soziale Basis dafür übrig ist. Wir erleben etwas Neues. Gewöhnt an Kämpfe gegen soziale Befriedung und dessen Konsensus, könnten wir nun mit einer neuen Form des Managements konfrontiert sein, in Richtung eines Kriegsklimas. Deshalb ist es sogar noch wichtiger neue Perspektiven zu entwickeln, um uns an neue Hypothesen für den Sozialen Krieg zu wagen.

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[Broschüre] A.M. Bonanno – Lasst uns die Arbeit zerstören

Amplexus Publikationen, Juli 2008

„Wir sind nicht zuständig für die politischen Probleme derer, die Arbeitslosigkeit als Gefahr für Demokratie und Ordnung sehen. Wir empfinden keinerlei Nostalgie für verloren gegangene Professionalität. Wir sind noch weniger daran interessiert, libertäre Alternativen für grimmige Fabriksarbeit oder intellektuelle Arbeit auszuarbeiten, die unwissentlich nichts anderes tun, als sich dem fortgeschrittenen post-industriellen Projekt zu unterwerfen. Wir sind weder für die Abschaffung von Arbeit, noch für ihre Reduzierung zu einem, für ein bedeutungsvolles, glückliches Leben, benötigten Minimum. Hinter all dem steckt immer die Hand derer, die unsere Leben regulieren wollen, für uns denken wollen, oder uns höflich vorschlagen so zu denken wie sie es tun. Wir sind für die Zerstörung von Arbeit und dies ist, wie wir demonstrieren werden, eine ganz andere Angelegenheit. Aber lasst uns der Reihe nach vorgehen.“

A.M. Bonanno

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[Broschüre] Zwei Texte zu Revolutionärer Solidarität

Daniela Carmignani, Pierleone Porcu

Amplexus Publikationen, Juli 2008

„Solidarität liegt in der Handlung. Handlungen, deren Wurzeln im eigenen Projekt liegen, das man kohärent und stolz ausführt, speziell in Zeiten wo es sogar gefährlich sein kann, seine Ideen öffentlich auszudrücken. Ein Projekt, das Solidarität, im Spiel des Lebens, voller Freude ausdrückt, uns befreit und die Entfremdung, Ausbeutung sowie mentale Armut, zunichte macht. Dies öffnet unendlich viel Raum, worin wir uns durch Experimente und kontinuierliche Aktivität darauf ausrichten können, uns im Aufstand selbst zu verwirklichen. Ein Projekt, das nicht im Speziellen mit der Repression verknüpft ist, die unsere GefährtInnen getroffen hat. Aber es fährt fort damit, sich zu entwickeln und die sozialen Spannungen bis zu dem Punkt hin wachsen zu lassen, wo diese so kraftvoll explodieren, daß die Gefängnismauern von selbst einstürzen. Ein Projekt wird so zu einem Bezugspunkt und einem Stimulus für die inhaftierten GefährtInnen, die auf der anderen Seite ebenso einen Bezugspunkt dafür darstellen.

Revolutionäre Solidarität ist der Schlüssel zur Zerstörung aller Mauern. Es ist der gleichzeitige Ausdruck von Liebe und Wut, sowie des eigenen Aufstandes, im Kampf gegen das Kapital und den Staat.“

Daniela Carmignani

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[Broschüre] A.M. Bonanno – Was können wir mit dem Antifaschismus tun?

„Weil der Kampf, der Kampf um Leben und Tod, sich nicht nur gegen die FaschistInnen der Vergangenheit und der Gegenwart richtet, denjenigen in den schwarzen Hemden, aber sich grundsätzlich gegen die Macht richtet, die uns unterdrückt, mit all denjenigen Elementen, die sie ermöglichen, sogar wenn sie den freizügigen und toleranten Deckmantel der Demokratie trägt.“

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[Broschüre] A.M. Bonanno – Vom Zentrum zur Peripherie

Kein Mensch mit etwas Selbstachtung wird dem Staat irgend eine positive Funktion zugestehen wollen. Daraus ergibt sich die logische Folgerung, dass diese Funktion – da sie nicht positiv ist – negativ sein, also jemanden – zum Nutzen von jemand anderen – Schaden zufügen muss. Aber der Staat ist nicht nur Idee allein, er hat auch eine materielle Seite. Diese „Seite“ besteht aus PolizistInnen und Kasernen, aus MinisterInnen und Ministerien, aus Priestern und der Kirche (auch aus denn jeweiligen Kirchengebäuden, in dem sich der Kult des Betruges und der Lüge abspielt), aus dem/der BankierIn und der Bank, aus den SpekulantInnen und ihren Büros – bis hinunter zu dem/der einzelnen SpitzelIn mit seinem mehr oder weniger komfortablen Vorstadtapartment. Entweder ist der Staat diese deutlich bestimmbare Gliederung oder er ist gar nichts: eine eitle Abstraktion – ein theoretisches Modell, das schlechterdings nicht angegriffen und zerschlagen werden kann.
Natürlich ist der Staat auch in uns und anderen vorhanden. Er ist somit auch eine Idee. Aber als Idee ist er von den physischen Orten und Körpern abhängig, die ihn realisieren. Es ist nur dann möglich, einen Angriff auf die Idee des Staates – die wir auch, meist ohne sie wahrzunehmen, in uns tragen – zu unternehmen, wenn wir seine geschichtliche Materialisierung – wie sie uns, in Fleisch und Blut verkörpert und in Ziegelsteinen und Mörtel aufgeführt, gegenübertritt – in der Absicht, sie zu zerschlagen, körperlich attackieren.

Wie soll dieser Angriff aussehen?

PDF Download: A.M. Bonanno – Vom Zentrum zur Peripherie